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XVIII. KULTURPOLITISCHER SALON

SCHÖN, DASS IHR DA SEID - AUDIENCE DEVELOPMENT IM KULTURBETRIEB

28. September 2016, Oper Leipzig

Und wer ist eigentlich nicht da? Der gewaltige Eisblock der Nicht-Besucher und Nicht-Teilhabenden in öffentlichen und öffentlich geförderten Kultureinrichtungen schmilzt nicht, das zeigen die Statistiken. Bisweilen hat man eher den Eindruck, dass er wächst. Von Kulturbetriebsleitern wird zuneh-mend ein Rückgang der Auslastungsquote beklagt. Das Publikumsverhalten ändert sich. Events sind überlaufen, bei normalen Vorstellungen in Theatern und Konzerthallen bleiben immer mehr Sitzreihen frei. An Wochentagen herrscht in Museen gähnende Leere. Und dies trotz ausgefeilter Marketing- und Vermittlungskonzepte, neuer inhaltlicher Formate wie Bürger-, Mitmach- und Jugendtheater.

Mit Vermittlungsprojekten aller Art, mit populären und niedrigschwelligen Informationsangeboten, mit Kunst an unkonventionellen Orten, durch die Ausweitung der Soziokultur und nicht zuletzt durch ein stark am Nutzer orientiertes Audience Development sollen neue Publikumskreise gewonnen werden. - Kann so die erkennbar systemische Krise im Kulturbereich überwunden werden? Oder müssen sich etablierte Kultureinrichtungen radikal verändern? Müssen neue Kultur- und Teilhabeformen nicht schnellstens entwickelt werden oder haben die Transformationsprozesse schon längst begonnen?

Über diese Fragen möchten wir in diesem kulturpolitischen Salon gemeinsam mit Expert*innen und Ihnen ins Gespräch kommen. Wir wollen über die Transformation der Kulturszene diskutieren, über neue Publikums- und Interessengruppen, über Funktionswandel und neue Formen kulturellen Lebens, einen dynamisierten Kulturbegriff, der sich weniger am Überkommenen als an der lebendigen und kreativen Gegenwart, an einer de-mokratischen Kultur, an tatsächlichen Publikumssinteressen orientiert und der trotz oder gerade wegen der Diversität in der Gesellschaft auf Kom-munikation, Partizipation und Eigeninitiative setzt.

Eine Kooperation mit dem   Kulturamt der Stadt Leipzig

Begrüßung: Dr. Skadi Jennicke, Kulturbürgermeisterin der Stadt Leipzig

Es diskutierten:

  • Dr. Thomas Renz, Universität Hildesheim, Forschungsschwerpunkte: Nicht-Besucherforschung, empirische Kulturnutzerforschung
  • Stefan Fischer-Fels, Schauspielhaus Düsseldorf, Leiter Junges Schauspiel
  • Enrico Lübbe, Schauspiel Leipzig, Intendant
  • Mustafa Akca, Komische Oper Berlin, Leiter des interkulturellen Projekts Selam Opera!
  • Gisela Staupe, Hygiene-Museum Dresden, Stellvertretende Direktorin und Ausstellungsleiterin
  • Susanne Kucharski-Huniat, Amtsleiterin Kulturamt der Stadt Leipzig, moderierte den Salon.